KFZ-Versicherung trotz Schufa abschließen - Sinn und Zweck der Bonitätsprüfung
Eine KFZ-Haftpflichtversicherung ist für das Führen von Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr vorgeschrieben. Die Versicherung ist eine der Voraussetzung für die Zulassung des Autos. Sie muss nachgewiesen werden, andernfalls kann die Zulassung nicht erfolgen. Viele Versicherer verlangen bei der Antragstellung die Unterschrift unter die so genannte Schufa-Klausel. Dabei wird ähnlich wie bei einem Bankkredit die Erlaubnis zur Einsicht in die Schufa-Daten eingefordert. Die Versicherung möchte sich von der Kreditwürdigkeit des Antragstellers überzeugen, bevor die KFZ-Versicherung abgeschlossen werden kann. Die Prüfung soll Aufschluss über das Zahlungsverhalten des Kunden geben. Oftmals wird die Bonitätsprüfung jedoch anders gewertet als bei einem Bankkredit. Da eine KFZ-Versicherung für das Führen eines Fahrzeugs Voraussetzung ist, führt eine negative Schufa nicht automatisch zur Ablehnung. Einige Versicherungen schränken die Möglichkeiten eines Kunden mit negativer Bonität jedoch ein.
Schufa sammelt Daten zur Feststellung der Kreditwürdigkeit
Die Schufa ist ein privates Unternehmen, das berechtigen Personen, Firmen und Institutionen Auskunft über das Zahlungsverhalten von Bürgern gibt. Nahezu jeder Bürger, der über 18 Jahre alt ist, hat bei der Schufa ein Konto. Die Registrierung bei der Schufa ist jedoch kein Negativmerkmal. Sie erfolgt, wenn ein Girokonto eröffnet oder ein Telefonvertrag abgeschlossen wird. Auch die Aushändigung einer Kreditkarte oder der Abschluss eines Kredits wird in der Schufa vermerkt. Die Schufa wird von Banken, Dienstleistungsunternehmen, Mobilfukdienstleistern, aber auch von privaten Geldgebern genutzt. Eine positive Zahlungsmoral führt in der Regel dazu, dass neue Verträge über einen Kredit oder ein Telefon abgeschlossen werden können. Hingegen führt eine negative Bonitätsprüfung zur Ablehnung der Verträge. Anbieter von KFZ-Versicherungen führen eine solche Bonitätsprüfung bei Abschluss eines Neuvertrages oftmals auch durch. Dies ist möglich, weil sie eine Leistung erbringen, für die der Kunde regelmäßige Zahlungen leisten muss. Durch die Bonitätsprüfung will sich der Anbieter der KFZ-Versicherung vor Zahlungsausfällen schützen. Kunden können sich über die Einträge in der Schufa informieren und diese gegebenenfalls löschen lassen, wenn sie strittig sind. Generell kann eine negative Bonität zu Einschränkungen im täglichen Leben führen. Aus diesem Grund sollte auf eine gute Zahlungsmoral geachtet werden. Dann wird der Abschluss einer KFZ-Versicherung auch keine Probleme bereiten.
Bonitätsprüfung bei Abschluss einer KFZ Versicherung
Das Versicherungsunternehmen führt eine Bonitätsprüfung nur durch, wenn ein neuer Antrag auf Abschluss einer KFZ-Versicherung gestellt wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein neues oder um ein gebrauchtes Fahrzeug handelt. Die Bonitätsprüfung wird mitunter auch dann durchgeführt, wenn das Fahrzeug bereits zugelassen ist und ein Wechsel der Versicherung durchgeführt werden soll. Die Abfrage der Schufa erfolgt auf elektronischem Weg. Es wird ein Score übermittelt, der sich aus den in der Datei gespeicherten Daten zusammensetzt. Die genauen Kriterien für die Berechnung des Scores gibt die Schufa nicht bekannt. Beläuft die Bonitätsprüfung positiv, steht dem Abschluss des Vertrages nichts entgegen. Liegen negative Bonitätsmerkmale vor, behält sich die Versicherung vor, die Leistungen einzuschränken. Es kann auch vorkommen, dass der Vertragsabschluss abgelehnt wird. Die Ablehnung erfolgt in der Regel ohne Angabe von Gründen. So erfährt der Kunde in den meisten Fällen nicht, dass eine negative Schufa der Grund für die Ablehnung des Vertrages für die KFZ-Versicherung ist. Kommt es zu mehreren Ablehnungen bei verschiedenen Versicherern, kann es Sinn machen, den Anbieter der KFZ-Versicherung darauf hinzuweisen, dass ein Fahrzeug ohne KFZ-Haftpflichtversicherung nicht zugelassen werden kann. Wird das Fahrzeug für den Weg zur Arbeit benötigt, kann dies für den Halter zu einem Problem werden. Wurde das Fahrzeug neu oder gebraucht gekauft und gab es keine Vorversicherung, die wegen Nichtzahlung gekündigt wurde, muss die Versicherung wenigstens die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen erbringen. Im Streitfall können der Gang zur Verbraucherzentrale oder die Unterstützung durch eine niedergelassene Versicherungsagentur helfen.
KFZ-Versicherung trotz negativer Schufa abschließen
Viele Fahrzeugbesitzer entscheiden sich für den Abschluss eines Versicherungspakets, das neben der KFT-Haftpflichtversicherung weitere Policen wie eine Vollkaskoversicherung oder eine Teilkaskoversicherung beinhaltet. Darüber hinaus bieten die Versicherer eine Ratenzahlung der Beträge an. Der Kunde kann zwischen monatlicher, vierteljährlicher oder halbjährlicher Zahlung wählen. Hat die Bonitätsprüfung ergeben, dass die Schufa negativ ist, muss der Kunde bei vielen Versicherern Einschränkungen im Angebot zur KFZ-Versicherung hinnehmen. Dies betrifft die Leistungen ebenso wie die Zahlungsweise. So kann die Versicherung die Ratenzahlung ablehnen. Dies bedeutet für den Kunden, dass der Beitrag für die KFZ-Versicherung für ein Jahr im Voraus entrichtet werden muss. Der Betrag ist am 1. Januar des betreffenden Jahres fällig. Auf diese Weise schützt sich der Versicherer vor Zahlungsausfällen. Wir die KFZ-Versicherung nach dem Kauf eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs im Lauf des Jahres abgeschlossen, ist der Betrag bis zum 31.12. des jeweiligen Kalenderjahres zu zahlen. Die nächste Zahlung wird sodann am 1. Januar für das Folgejahr fällig.
KFZ Versicherung trotz negativer Bonität mit Einschränkungen?
Weiterhin kann der Versicherer bei negativem Verlauf der Bonitätsprüfung die Leistungen einschränken. Dem Kunden wird nur eine KFZ-Haftpflichtversicherung angeboten. Der Abschluss einer Teil- oder Vollkaskoversicherung, eine Insassenversicherung oder einer Mobilitätsgarantie wird dem Kunden verwehrt. Dieses Vorgehen kann auf rechtlichem Weg nicht angefochten werden, denn es gibt keine Verpflichtung von Seiten der Versicherer, diese Zusatzleistungen jedem Kunden anzubieten. Sie sind für den Betrieb des Fahrzeugs auch nicht vorgeschrieben. Es gibt Banken, die ihre Finanzierungszusage für das KFZ an den Abschluss einer Vollkaskoversicherung koppeln. Da Kunden mit einer negativen Bonitätsprüfung und einem Eintrag in der Schufa jedoch in der Regel keinen Kredit für die Finanzierung des Fahrzeugs bekommen, fällt dieses Argument weg.
Die Verträge zur KFZ-Versicherung, die Kunden mit negativer Schufa angeboten werden, können weitere Einschränkungen haben. So werden die Deckungssummen auf das gesetzlich festgelegte Minimum reduziert. Viele Versicherer werben mit höheren Deckungssummen, um die Verträge für Kunden attraktiver zu gestalten und sich auf dem Markt zu behaupten. Dies gilt jedoch nicht für Kunden mit schlechter Bonität. Darüber hinaus enthalten viele Verträge Zusatzleistungen. Zu diesen gehören spezielle Leistungen im Ausland wie die Mallorca Police, eine Mobilitätsgarantie oder ein freier Schaden pro Jahr. Kunden mit negativer Schufa kommen nicht in den Genuss dieser Zusatzleistungen.
Lehnt ein Versicherer die Übernahme einer KFZ-Versicherung ab, ist es lohnenswert, bei einem anderen Anbieter eine Anfrage zu stellen. Dies gilt auch, wenn dem Kunden nur ein Vertrag zu eingeschränkten Bedingungen angeboten wird.