Handyvertrag mit Bonitäts Prüfung

Wie häufig haben Sie schon im Internet bestellt oder auch in örtlichen Geschäften einen Ratenvertrag abgeschlossen? Wahrscheinlich bereits dutzende Male. Wissen Sie eigentlich, wozu Sie bei jedem dieser Verträge zustimmen? Natürlich der Bonitätsprüfung. Bevor ein Vertrag zustande kommt, der eine monatliche Zahlung, einen Zahlungsaufschub oder auch eine Finanzierung beinhaltet, wird bei der Schufa eine Anfrage gestellt. So verhält es sich auch mit einem Handyvertrag. Doch, was geschieht, wenn die Nachfrage zu Ihren Ungunsten ausfällt?

Was ist eine Bonitätsprüfung?

Der Begriff allein klingt fürchterlich, da stimmen wir Ihnen gleich zu. Allerdings können Sie erst einmal aufatmen. Kein Unternehmen erfährt durch die Bonitätsprüfung von Ihrem Kontostand, Ihrem monatlichen Gehalt oder Ihren Rentenzahlungen. Andere Dinge gibt die Prüfung bei der Schufa dennoch preis: Ob Sie Kredite haben, Leasingverträge, Ratenzahlungsvereinbarungen, Konten, Hypotheken. Aus all diesen Angaben errechnet die Schufa nun einen Score - Ihre Bonität. Sollten Sie bislang Ihren Zahlungsverpflichtungen immer pünktlich und regelmäßig nachgekommen sein, dürfen Sie sich wohl entspannt zurücklehnen. Ihr Score wird nahe der 100 Punkte liegen. Vermutlich, denn genau können wir das nicht wissen. Die Schufa nimmt noch weitere Kriterien zur Berechnung Ihrer Bonität mit auf, die das Unternehmen geheim halten darf. Vermutlich entscheiden auch Ihr Wohnort und das Umfeld Ihrer Wohnung über Ihren Score.

Weshalb findet beim Handyvertrag eine Prüfung statt?

Der Grundgedanke der Schufa ist, dass sich Unternehmen mittels der Schufa Auskunft vor Zahlungsausfällen schützen sollen. Weist nun also Ihre Bonitätsprüfung einen schlechten Score auf, kann das Unternehmen davon ausgehen, dass Sie nicht unbedingt zu den zahlungsstärksten Personen gehören. Nun hat es die Möglichkeit, Ihnen den Handyvertrag zu verweigern. Problematisch an der Bonitätsprüfung ist, dass sie nicht unbedingt den aktuellen Zustand aufzeigt. Es kann durchaus sein, dass Sie in den vergangenen vier Jahren finanzielle Engpässe hatten und Ihre Rechnungen nicht zahlen konnten. Vielleicht ging Ihr Arbeitgeber in Insolvenz, Sie verloren Ihren Job und das Arbeitslosengeld reichte nicht, um beispielsweise Leasingverträge zu bezahlen. Der Schufa ist Ihr persönliches Schicksal egal. Selbst wenn Sie Ihren Forderungen mittlerweile nachkamen, bleiben die negativen Einträge für rund drei Jahre bestehen. Sie können heute also längst eine neue Anstellung gefunden haben, gut verdienen oder auch einen Lottogewinn auf dem Konto haben - die Einträge weisen dennoch auf vermeintliche Zahlungsschwierigkeiten hin.

Wie bewerten Mobilfunkkonzerne die Bonitätsauskunft?

Genau können wir das nicht sagen. Wenn Sie jedoch realistisch denken und die Auskunft von Kreditreform als Grundlage nehmen, nach der im Jahr 2013 jeder zehnte Deutsche überschuldet ist und diesen Wert mit den Handyverträgen vergleichen, werden Sie ein Ergebnis erhalten. Nämlich, dass die Mobilfunkunternehmen sehr fair mit der Bonitätsauskunft umgehen. Das liegt mitunter daran, dass der Markt hart umkämpft ist und falls ein Unternehmen einen Kunden ablehnt, ein anderes ihn wahrscheinlich gerne nimmt. Die Konzerne überlegen also lieber zweifach, ob sie Ihnen bei einer negativen Bonitätsauskunft einen Handyvertrag verweigern oder Ihnen zumindest Vorschläge machen, wie Sie dennoch einen Vertrag erhalten.

Natürlich kann es geschehen, dass Ihnen tatsächlich der Handyvertrag vollständig verweigert wird. Dann haben Sie jedoch die Möglichkeit, beim nächsten Unternehmen anzufragen. Zudem gibt es heute Lösungsmodelle, die häufig beide Seiten glücklich stellen. Einige Mobilfunkkonzerne bieten Kunden mit einer schlechten Schufa durchaus Kautionsmodelle an. Bei einem solchen Vertrag hinterlegen Sie vorab eine Kaution, deren Höhe vom Mobilfunkunternehmen bestimmt wird. Nun erhalten Sie den Handyvertrag. Zahlen Sie bis zum Ablauf der Mindestvertragslaufzeit regelmäßig pünktlich Ihre Rechnungen, erhalten Sie die Kaution vollständig zurück. Andere Anbieter bieten Ihnen Handyverträge mit Vorkasse. Sie zahlen jeweils die Rechnung für den nächsten Vertragsmonat. Findet die Überweisung rechtzeitig und problemlos statt, wird Ihr Vertrag um einen Monat verlängert. Ebenso gibt es Lösungen, bei denen Ihnen zuerst die Einrichtungsgebühr und, sofern Sie ein Handy hinzufügen, die Anzahlung per Lastschrift vom Konto eingezogen wird. Treten nun keine Probleme auf, erhalten Sie den gewünschten Handyvertrag.

Nicht verzagen beim Handyvertrag

Vermutlich wissen Sie, ob Sie eine gute oder schlechte Schufa haben. Dennoch sollten Sie nicht aufgeben und es ruhig probieren, einen Handyvertrag abzuschließen. Dies setzt aber einige Punkte voraus, die Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit beachten sollten.

Wählen Sie einen Vertrag, der Ihnen eine Kostenkontrolle bietet. Flatrates, gerade im Bereich der Telefonie stechen hier besonders positiv hervor.
Wählen Sie einen günstigen Handyvertrag. Benötigen Sie auch ein Handy, sollten Sie auf günstige Raten achten oder gleich ein Gerät erwerben, dessen Kaufpreis Sie sogleich in einer Zahlung leisten können.
Rechnen Sie Ihre Finanzen durch. Herrscht bei Ihnen aktuelle Finanznot oder sind Ihre Schufa-Probleme aktuell, sollten Sie den Handyvertrag überdenken. Müssen Sie unbedingt ein zusätzliches Risiko eingehen?
Können Sie nicht sicherstellen, dass Sie die monatlichen Kosten zahlen können: Entscheiden Sie sich für einen Prepaid-Vertrag oder einen Vertrag mit Vorkasse. Bedenken Sie: Kommen Sie Ihren Verpflichtungen nicht nach, entsteht ein neuer Schufa-Eintrag.
Sind Sie in der Privatinsolvenz? Entscheiden Sie sich gleich für den Prepaid-Vertrag, gerade, wenn Sie in der Wohlverhaltensphase sind. Gefährden Sie Ihre finanzielle Rehabilitation nicht durch ein bloßes Handy oder einen Handyvertrag.